Deutsche Biotechnologietage Berlin

Die DBT fanden am 18. und 19. April in Berlin statt. Sie sind DAS deutsche Biotechnologie-Event, das alle Akteure der Branche einmal im Jahr zum Erfahrungsaustausch einlädt. In diesem Jahr waren rund 900 Unternehmer, Forscher und Partner aus Politik, Förderinstitutionen und Verwaltung zu Gast. Neben Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Gelegenheiten zum Netzwerken gibt es eine begleitende Ausstellung, an der oncgnostics als Mitglied des Ausstellers infectognostics-Forschungscampus Jena e.V. beteiligt war.

infectognostics Stand

Dr. Martina Schmitz am Stand des infectognostics Forschungscampus

Dr. Martina Schmitz, Geschäftsführerin von oncgnostics, referierte gemeinsam mit Kollegen des infectognostics Forschungscampus‘ zum Thema „Point-of-Care: Wo stehen wir und wo geht es hin?

Dabei ging es um innovative diagnostische Ansätze: Wie sie dazu beitragen, Krankheiten rechtzeitig zu erkennen, wann sie von Ärzten oder Kliniken eingesetzt werden können und welche technischen Anforderungen für die Umsetzung wichtig sind.

Dr. Martina Schmitz ging unter diesen Aspekten auf den Test GynTect und die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs ein. Sie gab einen Ausblick auf die Etablierung im Markt: GynTect ist ein vergleichsweise junges medizintechnisches Produkt und deshalb in Deutschland eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Durch zahlreiche Studien wird die Wirksamkeit immer wieder nachgewiesen, sodass der Test gute Chancen hat, in Zukunft von den Krankenkassen übernommen zu werden.

Ein weiterer Aspekt der Etablierung ist die voranschreitende Internationalisierung von GynTect. oncgnostics ist mit Partnern in unterschiedlichen Ländern im Gespräch, um ihnen eine exklusive Vertriebslizenz für den Test zu erteilen. Kooperationen bestehen bereits in China, Tschechien, der Slowakei und Portugal.

Die DBT ziehen von Jahr zu Jahr mehr Teilnehmer an. Dass die Branche an Bedeutung gewinnt, zeigte sich auch durch den Überraschungsbesuch von Wirtschaftsminister Peter Altmaier. Er unterstrich, dass die Biotechnologie ein wichtiger Innovator der deutschen Wirtschaft ist und will diese daher mit allen Möglichkeiten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützen.

Das LABorteam von oncgnostics

Das Labor ist ein sagenumwobener Ort. Hier wird im Verborgenen getüftelt, entwickelt und (lebens-)wichtige Ergebnisse hervorgebracht. Anlässlich des Welttags des Labors am 23. April wollen wir etwas Licht ins Dunkel bringen und Ihnen unsere wichtigste Arbeitsstätte vorstellen, die eigentlich aus drei Arbeitsstätten besteht:

  1. Das Labor für Forschung und Entwicklung (F&E)

Hier werden etwa 80% der Labortätigkeiten durchgeführt. Das betrifft die Weiterentwicklung unseres molekulardiagnostischen Tests GynTect sowie die Bearbeitung von Studienproben und sämtliche Qualitätskontrollen im Bereich der GynTect Herstellung. Weiterhin wird in diesem Labor an Entwicklungen gearbeitet, die zu weiteren Produkten führen sollen. Besonders intensiv arbeiten wir an der Entwicklung eines Tests zur Erkennung von Kopf-Hals-Tumoren.

  1. Das Produktionslabor

Hier stellen wir ausschließlich GynTect als Kit sowie seine dazugehörigen Komponenten her und lagern sie auch hier. Bisher macht das etwa 10% unserer Arbeit aus, Tendenz allerdings steigend. Sobald jedoch größere Bestellungen von GynTect Kits anfallen, weil beispielsweise die Nachfrage in den Märkten, für die wir kürzlich Vertriebspartnerschaften geschlossen haben, ansteigt, wird der Arbeitsaufwand hier schnell höher.

  1. Das PCR-Labor

Allgemein laufen in diesem Labor sämtliche Anwendungen der vorher genannten Labore auf den Geräten. Namensgebend für das Labor ist die „Polymerasekettenreaktion“ (= engl. PCR). Diese findet hier zur Vervielfältigung von DNA statt. Auf diese Weise werden die GynTect-Biomarker genauso in den Proben nachgewiesen wie die Biomarker für unsere neuen Entwicklungen im Bereich Kopf-Hals-Tumore. Hier werden also unter Anderem auch eingegangene Proben mit GynTect getestet. Daraus ergeben sich erhöhte Sicherheitsvorkehrungen:

Hat eine Kollegin das PCR-Labor einmal betreten, so darf sie an diesem Tag nicht mehr in das Produktionslabor. Das liegt daran, dass im PCR-Labor die DNA-Vervielfältigung der Marker stattfindet. Die Komponenten und Chemikalien, die bei der Herstellung von GynTect im Produktionslabor zum Einsatz kommen, dürfen auf gar keinen Fall mit der DNA aus dem anderen Labor in Berührung kommen, es besteht hier Kontaminationsgefahr. Mit dieser Regelung werden also die im Produktionslabor hergestellten GynTect Kits absolut sauber gehalten.

Wenn jemand an einem Tag in die Produktion will, kann er zwar im F&E-Labor tätig sein und z.B. Pipettierarbeiten für GynTect durchführen. Aber er kann die Arbeit nicht im PCR-Labor ins Gerät stellen. Deshalb müssen wir uns gut untereinander absprechen. So kann jemand anderes, der an dem Tag nicht in der Produktion ist, diese Aufgabe erledigen.

Damit wir nicht durcheinander kommen, herrscht neben der Kittelpflicht im Labor auch die Kittel-Farben-Pflicht. Im F&E-Labor tragen alle weiße Kittel, im Produktionslabor sind rote Kittel Pflicht und im PCR-Labor werden grüne Kittel getragen.

Wichtige Arbeitsmittel im Labor

Trotz der immer schneller zunehmenden Automatisierung ist in allen Laboren die gute alte Pipette das am meisten genutzte Gerät. Darüber hinaus verwenden wir besonders häufig die sogenannten real-time PCR-Geräte. In diesen werden bestimmte Bereiche der DNA für die Durchführung von GynTect, aber auch für die Forschung und Entwicklung vervielfältigt.

Als Hersteller von Medizintechnik befolgen wir ein Qualitätsmanagement-System mit hohem Anspruch. Das bringt eine umfangreiche Dokumentationspflicht mit sich: so ist auch der Computer für das Labor eines der wichtigsten Arbeitsmittel.

Ohne Labor gäbe es auch oncgnostics nicht. Hier finden alle wichtige Prozesse statt, die das Unternehmen ausmachen: Entwicklung neuer Produkte, Durchführung von Studien, Produktion von GynTect Kits und Auswertung von Patientenproben. Für uns ist es der spannendste Arbeitsort, den wir uns vorstellen können.

Das Laborteam von oncgnostics.

Wer gerade in welchem Labor arbeitet, erkennt man an den Kittelfarben.

The oncgnostics managers together with Geneo Dx managers and colleagues.

Gerade sind unsere Geschäftsführer Dr. Martina Schmitz und Dr. Alfred Hansel von ihrer Reise nach China zurückgekehrt. Sie hatten ereignisreiche Tage voller Termine. Trotzdem konnten sie die wenigen freien Stunden für Sightseeing nutzen.

Shanghai bei Nacht

Shanghai bei Nacht

 

 

 

 

 

 

 

 

Finale eines mehrstufigen Pitching-Wettbewerbs in Shenzhen

Nachdem oncgnostics bei dem internationalen Pitching-Wettbewerb „Innovation & Entrepeneurship International Competition (IEIC) unter 200 Unternehmen den zweiten Platz in Berlin belegte, wurden wir nach Shenzhen zum Finale eingeladen. Shenzhen ist ein boomender Technologiestandort, dessen zahlreiche Technologieparks im Rahmen des Events besichtigt wurden.

 

China International Medical Equipment Fair (CMEF)

Während Alfred Hansel in Shenzhen pitchte, besuchte Martina Schmitz die internationale Messe für Medizintechnik CMEF, in Shanghai. Mehr als 4.000 Aussteller präsentierten vor rund einer halben Millionen Besucher. Auch der oncgnostics-Partner GeneoDx stellte sich und unseren Früherkennungstest GynTect vor.

CMEF

Luxiang Cheng, Business Development Manager von GeneoDx, und Dr. Martina Schmitz vor dem Roll Up zu GynTect.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Besuch bei GeneoDx

Schließlich trafen sich die oncgnostics-Geschäftsführer mit Mitarbeitern und Geschäftsführern unseres Partners GeneoDx. Die Kooperation für den exklusiven Vertrieb unseres Früherkennungstests GynTect wurde vor einem Jahr geschlossen, als der Partner noch CJMT hieß. Mit der Umbenennung gab es auch einen Umzug der Geschäftsräume nach Shanghai.

Die chinesische Zulassungsstelle CFDA nahm bereits im neuen Labor die Produktion von GynTect ab. Bevor der Test aber endgültig zugelassen werden kann, folgen nun noch Studien. Die oncgnostics-Besucher berieten die Chinesischen Kollegen zum Studiendesign, so dass GeneoDx im nächsten Schritt die Studien aufsetzen und mit der Zulassungsbehörde diskutierten kann. Auch eine mögliche Zusammenarbeit über GynTect hinaus wurde mit der Geschäftsführung besprochen.

„Die Mitarbeiter von GeneoDx haben sich viel Zeit genommen. Es hat uns sehr gefreut, bekannte Gesichter wiederzutreffen, denen wir im letzten Jahr in unserem Labor die Herstellung und Durchführung von GynTect gezeigt haben. Es war spannend, die Forschungslabore von GeneoDx zu sehen sowie die Chinesische Produktionsstätte von GynTect „, so Martina Schmitz.

Im Anschluss wurden die oncgnostics-Geschäftsführer zum traditionellen chinesischen Essen eingeladen, bestehend aus vielfältigen Fleisch-, aber auch vegetarischen Gerichten, bevor es nach aufregenden Tagen wieder zurück nach Deutschland ging.

Traditionelles chinesisches Essen mit den Kollegen von GeneoDx

Traditionelles chinesisches Essen mit den Kollegen von GeneoDx

Portugal Partnership

Jena, 16. April 2018 – Das Unternehmen Speculum S.A. ist ab sofort exklusiver Lizenzpartner der oncgnostics GmbH für den Früherkennungstest GynTect in Portugal. Der Test soll auffällige Ergebnisse aus Vorsorgeuntersuchungen genauer spezifizieren und somit helfen, die beste Behandlungsmethode zu finden.

 

Bereits im Januar schloss das Jenaer BioTech-Unternehmen oncgnostics GmbH eine exklusive Vertriebspartnerschaft für den Früherkennungstest GynTect in den Ländern Slowakei und Tschechien. Mit Speculum S.A. in Portugal kommt nun ein neuer Vertriebspartner, der eine exklusive Lizenz innehat, hinzu. Damit ist Portugal das vierte europäische Land, in dem GynTect angeboten wird.

 

Speculum S.A. in Portugal gut aufgestellt

Das Team von Speculum S.A. in Portugal

Das Team von Speculum S.A. in Portugal. Quelle: Speculum S.A.

 

 

 

 

 

Speculum S.A. vertreibt verschiedene Medizinprodukte mit dem Schwerpunkt auf den gynäkologischen Bereich. Das Unternehmen ist sehr gut mit Fachleuten und führenden Größen im Bereich Frauengesundheit vernetzt. Auch LAP Porto, das größte Portugiesische Diagnostiklabor im Bereich Frauengesundheit, arbeitet mit Speculum S.A. zusammen.

Das Unternehmen war zudem maßgeblich an der Einführung der Dünnschichtzytologie beteiligt, einer verbesserten Pap-Abstrichmethode, die in Portugal einen Marktanteil von über 50% hat. Da aus genau diesen verbesserten Pap-Abstrichen auch GynTect durchgeführt werden kann, sind die Chancen für die Markteinführung in Portugal sehr gut.

 

GynTect bringt schnelle und sichere Ergebnisse

Der von oncgnostics entwickelte molekularbiologische Test GynTect klärt frühzeitig ab, ob bei einer Patientin mit auffälligem Pap-Befund bzw. einer humanen Papillomvirus-Infektion (HPV) eine zu behandelnde Gebärmutterhalskrebs-Vorstufe vorliegt bzw. sich ein Karzinom entwickeln wird. Der Test liefert schnelle und sichere Untersuchungsergebnisse und betroffenen Frauen Gewissheit, wie mit einer auffälligen Voruntersuchung am besten weiterverfahren wird. Durch GynTect wird die Risikoeinschätzung bei der Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung stark erleichtert: einerseits können unnötige, vorschnelle Operationen vermieden, andererseits die Chancen auf erfolgreiche Therapiemaßnahmen erhöht werden.

 

Hohe Sterberate bei Gebärmutterhalskrebs in Portugal

Die Erkrankungsrate bei Gebärmutterhalskrebs ist in Portugal etwas höher als in Deutschland. In Portugal erkranken jährlich 9 von 100.000 Frauen, in Deutschland sind es 8,2 von 100.000. In Portugal ist Gebärmutterhalskrebs die zweithäufigste Krebsart bei Frauen zwischen 15 und 44 Jahren, in Deutschland liegt die Häufigkeit bei Frauen dieses Alters auf Platz 3. Weit größer ist die Differenz bei der Sterblichkeitsrate: In Portugal versterben 54% aller an Gebärmutterhalskrebs Erkrankten, in Deutschland ist es etwa ein Drittel.

„Durch eine frühe Erkennung von Gebärmutterhalskrebs kann eine wirksame Behandlung durchgeführt und weitere Komplikationen vermieden werden. Wir versprechen uns von GynTect eine effektive Maßnahme im Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs und dessen Folgen“, so Antonio Ferreira, Geschäftsführer von Speculum S.A. in Lissabon.

 

Weitere Partnerschaften in Planung

Die europaweite CE-IVD Zulassung für GynTect erfolgte 2015 und ebnete den Weg für europäische Partnerschaften. Im vergangenen Jahr konnte oncgnostics zudem eine exklusive Lizenzvereinbarung für den chinesischen Markt mit GeneoDx, einem Tochterunternehmen der staatlichen Sinopharm-Gruppe, abschließen.

Weitere Partnerschaften zur Internationalisierung von GynTect sind in Verhandlung.

 

Über die oncgnostics GmbH:

Die oncgnostics GmbH ist 2012 als Ausgründung aus einer universitären Forschungsgruppe der Universitäts-Frauenklinik in Jena entstanden. Als Molekulardiagnostik-Unternehmen hat sich das Jenaer Start-Up auf die Diagnostik von Krebserkrankungen spezialisiert. Die Tests weisen charakteristische epigenetische Veränderungen, sog. DNA-Methylierungen, in den Krebszellen nach. Die mit speziellem Algorithmus identifizierten und patentierten Biomarker bilden das Herzstück der Produkte und sind die Basis des Unternehmens.

GynTect ist ein eingetragenes Warenzeichen der oncgnostics GmbH.

 

Honorarfreies Bildmaterial zur Meldung finden Sie hier:

www.mynewsdesk.com/de/tower-pr/latest_media/tag/oncgnostics

und zu oncgnostics hier:

www.oncgnostics.com/downloads/

Weltgesundheitstag

Am 7. April ist Weltgesundheitstag! Er wird jährlich von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen und steht immer unter einem anderen Motto. Dieses Jahr ist ein besonderer Weltgesundheitstag, denn die WHO feiert mit ihm ihren 70. Geburtstag.

Deshalb geht es in diesem Jahr um das Gründungsthema der WHO, die „Flächendeckende Gesundheitsversorgung“. In Deutschland sind wir – im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern auf der Welt – in der glücklichen Lage, dass wichtige Versorgungsleistungen von den Krankenkassen übernommen werden.

Unser Problem ist oftmals eher, dass uns die Zeit fehlt und dass wir das unangenehme Thema „Vorsorge“ vernachlässigen. Akut wird es meist erst dann, wenn wir ernsthaft erkrankt sind. Bei vielen Krankheiten ist eine Heilung aber nur möglich, wenn sie frühzeitig erkannt werden.

Gerade wenn es um gynäkologische oder urologische Untersuchungen geht, neigen wir dazu, diese zu verdrängen. Interessant ist deshalb folgende Nachricht eines Krankenhauses aus Thailand: den Frauen wird bei gynäkologischen Untersuchungen angeboten, eine Pappmaske zu tragen. Dadurch treten sie dem Krankenhauspersonal und vor allem dem Gynäkologen anonym gegenüber auf und können so ihre Scham überwinden. Manchmal sind es verblüffend einfache Dinge, die große Probleme lösen können, denn die Pappmasken haben bereits zu mehr Vorsorgeuntersuchungen geführt. Den Artikel dazu finden Sie hier.

Vielleicht sollten wir – auch aus Respekt vor den Menschen, die keine Vorsorgeangebote in Anspruch nehmen können – die wichtigsten Untersuchungen durchführen lassen. Doch so sieht es bei uns in Deutschland im Moment aus: Nur 50% der Frauen gehen zu Krebsvorsorgeuntersuchungen. Bei den Männern sind es weniger als 20%![1]

Deshalb ruft das oncgnostics-Team dazu auf, die Angebote wahrzunehmen. Denn wir sind in der glücklichen Lage, dass die eigene Gesundheit zu einem Großteil in unserer Hand liegt!

Die wichtigsten Untersuchungen auf einem Blick, die momentan in Deutschland von den gesetzlichen Kassen übernommen werden, finden Sie hier.

 

 

[1] www.krankenkassen.de/gesetzliche-krankenkassen/leistungen-gesetzliche-krankenkassen/gesetzlich-vorgeschriebene-leistungen/gesetzliche-krankenkassen-Vorsorgeuntersuchungen